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Inklusive Arbeitsplätze (12) im Hotel, Gastronomie und Kaspar Hauser Archiv
Arbeitsplätze in den Arbeitsbereichen
DAS KASPAR HAUSER HAUS ALS ESSENZIELLE QUELLE
Das Projekt als solches ist mit seinen Themen unglaublich komplex und trifft auf Fragen und Aufgaben der derzeitigen Situation der Welt, die durch die Corona-Krise so deutlich vor uns steht.
Haben wir zu Beginn der Konzeptionierung die Komplexität als Last empfunden, so sehen wir diese heute als Bereicherung. Sie bietet vielfältige Möglichkeiten und Zugangswege, dass das, was Kaspar Hauser für die Gegenwart und Zukunft zu leisten vermag, möglichst viele Menschen als Quelle für ihre eigene individuelle Situation nutzen können. Damit kann zukünftigen Impulsen und Gestaltungen Raum gegeben werden.
Der bisherige Umgang mit Kaspar Hauser ähnelt in seiner Signatur der heutigen Situation in der Corona-Krise. Alles beginnt sich schleichend zu durchmischen. Was sind Fake-News? Was sind belastbare Fakten? Verschwörungstheorien? Die Frage nach der Wahrheit und Wahrhaftigkeit taucht auf. Unsere eigene Urteilsfähigkeit ist sehr gefragt. Wer sich nicht vorsichtig genug oder auch nur kritisch äußert, wird umgehend als Verschwörer oder sonstiges kategorisiert. Umgekehrt werden die, die anscheinend zu den Befürwortern der Maßnahmen gehören, als gekauft, unkritisch usw. kategorisiert. Es zeigen sich zwei Meinungslager: die Befürworter und die Gegner der Maßnahmen. Diese Spaltung geht tief durch die Gesellschaft.
Die Unsicherheit und die damit verbundenen Ängste nehmen zu. Die Lösung liegt keinesfalls in der Generierung von immer mehr Informationen. Diese Erschütterung der Gewohnheiten und Lebensformen, ruft auch dazu auf, inne zu halten, da nichts wirklich eindeutig zu sein scheint. Eine schwarz - weiß Einordnung der Themen und Ereignisse reicht nicht aus.
Viele Ressourcen, Enthusiasmus und Zeit werden in dieses Geschehen eingebunden. Wir sind abgelenkt von essentiellen Themen und Aufgaben. Neben der Notwendigkeit diese Situation, in die uns dieses Virus bringt, zu begegnen und zu handhaben, stehen Fragen im Raum wie:
Was müssen stattdessen anschauen?
Wovon hängt unsere Zukunft ab?
Wie können wir unser Tun auf Erden so einrichten, dass die Wirkung eine heilsame ist?
Gibt es für uns persönliche Aufgaben einer Umwandlung, um den zukünftigen Herausforderungen begegnen zu können? Wir können eine neue Anschauung vom Menschenwesen gewinnen, von dessen Ursprung und Ziel und vom Sinn unserer Inkarnation. Gleiches gilt auch für das Wesen der Welt inklusive der Bedürfnisse des Lebensraumes, der Erde. Auf diesem Feld hatte Kaspar Hauser eine unglaubliche Beziehungsspiritualität entwickelt, die den Kindern in der Anfangszeit noch gegeben ist.
Albert Schweitzer
SOZIALES ENGAGEMENT, BERUFLICHE BILDUNG, BERUFSBIOGRAFISCHE ENTWICKLUNG, UNTERNEHMERTUM UND FORSCHUNG
Das Konzept der Integration im Projekt ist weit mehr als die inklusiven Arbeitsplätze und die Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Arbeitsleben.
Karl König nannte Kaspar Hauser den Schutzpatron der Schwächsten – derjenigen, die das Schicksal haben, eine Behinderung zu tragen. Ist Behinderung eine Verhinderung? Eine heute ganz aktuelle Frage!
Unabhängig seines eventuellen Standes machte Kaspar durch die Ausstrahlung seines Wesens tiefen Eindruck auf viele Zeitgenossen. So hat unter Anderen Freiherr von Tucher versucht, seine Eindrücke zu beschreiben: „Mit seiner natürlichen, unmittelbaren Reinheit und Selbstbewusstlosigkeit, gab er im vollkommensten Grade das Bild des ersten Menschen im Paradiese vor dem Sündenfall.“ Diese Art Auswirkung setzt sich – über Künstler wie Wassermann, Rilke, Trakl, Handke, Reinhard Mey und Suzanne Vega – bis heute ungebrochen fort. Kaspar Hauser wirft viele Fragen auf; nach dem Menschen überhaupt, nach Wesen, Herkunft und Moral. Was ist Schicksal? Gibt es eine Aufgabe, die man mit sich bringt, die nicht nur von äußeren Umständen abhängt? Kaspar war schwach, kindisch, ohne biographischen Hintergrund und wirkt doch bis heute!
100 Jahre später, als ein verheerendes Menschenbild Europa verdunkelte, begann der Arzt Karl König ein besonderes Interesse für das Schicksal von Menschen mit Behinderung zu entwickeln. Was geht von solchen Menschen aus, das viele Zeitgenossen tief beeindruckt, dem eigenen Schicksal eine Wende verleiht? Ihm selbst geschah genau dies. 1927 erlebte er an solchen Kindern: „Ja, das ist meine zukünftige Aufgabe!“ Und immer mehr wurde ihm der Zusammenhang mit dem Wesen Kaspar Hausers deutlich, denn nicht nur sein Schicksal, sondern die vielen besonderen Kinderschicksale unserer Zeit - und gerade heute – werfen Fragen auf, versuchen uns an das Wesentliche des Menschenschicksals zu erinnern.
Könnte es sein, dass heute dieses besondere Kind Europas uns dazu aufruft, im Zeitalter der „Inklusion“, das Wesen und die Aufgabe solcher Menschen neu zu erleben? Die Frage nach dem Menschenschicksal neu zu stellen? Vielleicht geht es nicht darum, sein Rätsel zu lösen, sondern zu bemerken, dass jeder Mensch ein Rätsel ist, das individuell gelöst werden will. Aber Individualismus ohne höhere Werte wäre eine weitere Art von Einkerkerung, nicht eines Kindes, sondern des Menschenkindes überhaupt.
Quo vadis, Kinder Europas?
Richard Steel
Das differenzierte Menschenbild der Anthroposophie zeigt komplexe Zusammenhänge der Organisationen des Menschen auf. Sie zeigen den Menschen in seinen Wesensäußerungen als physische-körperlich, belebt, beseelt und geistbegabt. In der Waldorfpädagogik wird damit gearbeitet. Die Gesetzeszusammenhänge konstituieren nicht nur den Körper in seiner Komplexität sondern beginnen sich durch Wachstum, Veränderung und Entwicklung im Laufe des Lebens von der Tätigkeit der Körperkonstitution zu emanzipieren. Damit stehen sie dann als die Seelenfähigkeiten des Denkens, Fühlens und Wollens zur Verfügung. Sie stellen den inneren Entwicklungsraum der Seele dar. Mit dieser Sichtweise auf den Menschen werden die Möglichkeiten einer heilenden Pädagogik sichtbar und nachvollziehbar.
„Sie will zu einer weltweiten Tätigkeit werden, um der überall entstandenen Bedrohung der Person hilfreich entgegenzutreten. Die heilpädagogische Haltung muss jeder sozialen Arbeit, in der Seelsorge, in der Betreuung der Alten, in der Rehabilitierung der Geisteskranken (psychiatrische Erkrankungen, Menschen mit geistiger Behinderung) sowohl als Körperbehinderten, in der Führung der Waisen und Flüchtlinge, der Selbstmordkandidaten und Verzweifelten sich zum Ausdruck bringen.“
Dies sei die einzige Antwort, die wir heute, sofern wir noch Menschen sein wollen, entgegenstellen können. Eine solche Antwort sei nicht auf Kongressen und Tagungen zu finden, sondern nur in der unmittelbaren Hilfe von Mensch zu Mensch - in der Begegnung von Ich zu Ich - das Gewahr-Werden der anderen Individualität, dem Auge-in-Auge-Blicken zweier Persönlichkeiten, die der Bedrohung des innersten Menschseins heilend entgegentritt.
Karl König entwickelte diese Gedanken mit der Gründung der Camphill-Bewegung (Heilpädagogik) in Schottland zu dem Zeitpunkt (1941), als in Deutschland die Tötung von unwertem Leben begann.
Das Zentrumverständnis geht von dem Wechselspiel der zentrifugalen und zentripetalen Prozesse aus, in die sich das Projekt hineinstellt. Es geht um den Begegnungsraum dieser beiden Prozesse.
Zentrifugale und zentripetale Kräfte
„Menschen mit Assistenzbedarf“ - welch ein Begriff - sind für die Gesellschaft eine Art von Seismographen. Sie weisen uns auf Unerledigtes hin. In ihrem So-Sein, passen diese so kategorisierten Menschen nicht in die gängigen üblichen Kategorien, sondern eröffnen uns neue Perspektiven und Lernfelder.
Mit Aktionen, wie Teilhabe, Integration oder jetzt Inklusion wird der Versuch unternommen, die vorhandene Asymmetrie zu überwinden. Auf unserem Feld der Berufs-Biografischen-Gestaltungskompetenz besteht die Asymmetrie durch die bestehenden Rahmenbedingungen.
Wir erleben derzeit durch die Corona-Krise bevorstehende umwälzende gesellschaftliche Veränderungsprozesse. Ein weiter so und ein nahtloses anknüpfen an das Vergangene scheint kaum vorstellbar zu sein.
Aufgabe der Integrationsbetriebe ist die Beschäftigung für Menschen mit Handicap zu bieten, deren berufliche Teilhabe auf besondere Schwierigkeiten stößt (§132 SGB IX). In Bayern gab es 2015 über 80 Integrationsprojekte mit rund 3.800 Mitarbeitenden, davon mehr als 1.700 mit Handicap.
Mit der Corona-Krise steigt auch die Gruppe der Hilfsbedürftigen - Steuern und Abgaben, wie die Schwerbehindertenabgabe gehen zurück. Diese ist eine Finanzierungsgrundlage für Integrationsbetriebe. Das Angebot der Integrationsbetriebe darf durch die neuen Umstände keinerlei Beschneidung und Einschränkung entstehen. Gerade in einer Zeit bevorstehender gesellschaftlicher Veränderungen, die jeden einzelnen fordern werden, können Menschen mit Handicap nicht allein gelassen werden!
Körperlicher Abstand, soziale Isolation und Einsamkeit schmerzt, ist ansteckend, ist tödlich (Prof. Manfred Spitzer). Daher gewinnt das Projekt an Relevanz: Aufbau einer berufsbiografischen Gestaltungskompetenz, Identitätsfindung und Resilienz, die auf die zukünftigen Anforderderungen vorbereiten.
Teilhabe ist ein aktiver Vorgang. Dabei steht die Art der Teilhabe in Abhängigkeit des biografischen Alters, der Ausstattung mit Ressourcen - z.B. meiner leiblichen, der seelisch-geistigen, der sozio-ökonomischen sowie der kulturellen Ressourcen.
Nicht nur die Gesellschaften haben die Aufgabe eine Teilhabe zu ermöglichen, sondern auch ich als Mensch kann aktiv zu dieser Teilhabe an der Welt beitragen. Dazu gehören u.a. eine gesunde Entwicklung der Sinne, deren dauerhafte Pflege und die „Erhaltung“ unserer Nachahmungsfähigkeit. Werden wir auf diesem Feld „schwerhörig“, tritt das ein, was der Soziologe Hartmut Rosa beschreibt: „Wissenschaftlich-technische Weltbeziehungen sind stumme Weltbeziehungen“, sie führen damit auch zu einem „Weltverstummen“. Wir schließen damit selbst von unseren Teilhabe-Möglichkeiten aus. In der Konsequenz entzieht sich der Mensch damit auch seine wesentlichen Lern- und Entwicklungsfelder und begibt sich in einen „technotopischen Schlummer“. Das alles liegt in unserer eigenen Verantwortung.
Die wirkliche Welt ist nicht digital. Wir erleben derzeit durch das Virus, dass die klugen Maschinen uns eben nicht unsere eigene Geistesgegenwart ersetzen können, sondern wir wurden unsanft aufgefordert, uns mit dem Weltverstummen auseinanderzusetzen. „Expansion ist kein Wert an sich, Entschleunigung kann die Sicherheit erhöhen, Resonanz ist nicht Reichweite oder Erreichbarkeit, Künstliche Intelligenz sagt niemandem, was zu tun ist, und digitales Gerät schützt nicht vor Lebensrisiken.“ Der Mensch ist nicht das „Andere der Natur“, sondern das „Andere der künstlichen Intelligenz.“
Teilhabe bedarf daher neben den äußeren Rahmenbedingungen qualitativer Instrumente und Vorgehensweisen, die uns eine lebenslange Teilhabe am Geschehen in der „Welt“ ermöglichen und nicht von der Welt isolieren. Auch nicht vor uns „Selbst“! Solche Instrumente zeichnen dadurch aus, dass sie von der Lebensgeschichte des Menschen ausgehen. Jeder Mensch lebt seine individuelle Lebensgeschichte unabhängig der unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten. Dem kann ich erst einmal nur mit Interesse begegnen.
Krisen sind normal. Aus der Kinderperspektive sind sie jedoch oft fatal. Wenn außergewöhnliche Situationen Kindern und Jugendlichen große Angst machen, bietet die
Ambulanz für Notfallpädagogik aktive Erste Hilfe zur psychosozialen Stabilisierung – damit aus einer Krise kein Langzeitproblem wird.
Kinder und Jugendliche entwickeln in belastenden Situationen oft massive Ängste und können Erlebnisse, wie Unfälle, Naturkatastrophen, Gewalt, die Begegnung mit dem Tod oder eben die Auswirkungen der Corona-Epidemie oft nicht aus eigener Kraft bewältigen.
Die Notfallpädagogik hilft durch Aktivierung der Selbstheilungskräfte dabei, dass Kinder und Jugendliche eigenständig mit extremen Stresserfahrungen fertig werden und sie in die eigene Biografie integrieren können und gestärkt aus der Krise hervorgehen.
Notfallhilfe bei seelischen Wunden
Erste Hilfe in solchen außergewöhnlichen Krisensituationen leistet seit November 2019 die Ambulanz für Notfallpädagogik in München. In Zusammenarbeit mit dem Parzival-Zentrum in Karlsruhe und in Kooperation mit der Notfallpädagogik ohne Grenzen, deren Teams bereits in 25 Ländern arbeiten, konnte mit Hilfe der Dr. Ingeborg von Tessin und Marion von Tessin-Stiftung eine Ambulanz für Notfallpädagogik in München aufgebaut werden. „In unserer Ambulanz geht es nicht um traumatherapeutische oder psychologische Ansätze, sondern tatsächlich um notfallpädagogische Erste Hilfe“. Link: www.nfp-muc.org
Das spezifische der menschlichen Identität bringt einerseits die Heimatlosigkeit und andererseits das Streben nach Beheimatung hervor. Das stellt uns vor die Herausforderung, die Identität über die Beheimatung zu finden, da sich unserem Bewusstsein der Grund der Identität entzieht. Den Prozess der Beheimatung können wir auf verschiedenen Ebenen vollziehen: der leiblichen Ebene, der seelischen und der geistigen Ebene sowie in unsere umgebenen Kultur.
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